Stress
Positiver und negativer Stress
Nicht immer muss Stress schlecht sein. Als „positiver Stress“ oder „Eustress“ werden diejenigen Stressoren bezeichnet, die den Organismus zwar beanspruchen, sich aber positiv auswirken. Positiver Stress erhöht die Aufmerksamkeit und fördert die maximale Leistungsfähigkeit des Körpers, ohne ihm zu schaden.
Eustress tritt beispielsweise auf, wenn ein Mensch zu bestimmten Leistungen motiviert ist. Er spornt an, macht uns stark und leistungsfähig. Es können sogar Glücksmomente empfunden werden. Eustress wirkt sich auch bei häufigem, längerfristigem Auftreten positiv auf die psychische oder physische Funktionsfähigkeit eines Organismus aus.
Stress wird erst dann negativ empfunden, wenn er häufig oder dauerhaft auftritt und körperlich oder psychisch nicht kompensiert werden kann. Dieser Zustand wird als unangenehm, bedrohlich oder überfordernd empfunden. Insbesondere können negative Auswirkungen auftreten, wenn keine Möglichkeit zur Bewältigung der Situation gesehen werden und man sich nicht als „Herr der Lage“ fühlt. Der Gestresste bewertet die Situation als Überforderung der persönlichen Möglichkeiten, Kräfte und Fähigkeiten oder als Gefahr für das Wohlbefinden. Negativer Stress wird auch als „Dis-Stress“ bezeichnet.
Das Stress-Empfinden ist individuell sehr unterschiedlich. Oft spielen die innere Einstellung und die Persönlichkeit eine große Rolle, ob eine Anforderung als Belastung oder Herausforderung empfunden wird. Oder ob ein Problem lösbar oder unlösbar erscheint und wie ein Ereignis bewertet und verarbeitet wird. Ebenso können
manche Menschen besser mit Konflikten und Ärger umgehen als andere.
Die biologische Stress-Reaktion
Stress ist ein uraltes Phänomen, das durch den Mediziner Hans Selye (1907-1982) seinen Namen bekommen hat. Selye schloss aus Ergebnissen jahrzehntelanger Studien, dass „Stress die unspezifische Reaktion des Körpers auf jede Belastung ist“.
Dieser Mechanismus ist prinzipiell überlebenswichtig. Denn die akute Stressreaktion, auch „Fight or Flight (Kampf oder Flucht)-Reaktion“ genannt, sorgte schon bei unseren Urahnen dafür, dass sie den Herausforderungen des Lebens gewachsen waren. Bei akuter Gefahr wird der Körper in Sekundenschnelle in höchste Alarmbereitschaft und Leistungsfähigkeit versetzt: Die Atmung wird schneller, der Puls und der Blutdruck steigen an, Stresshormone wie Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol gelangen ins Blut.
Zitiert aus: "STRESS: Definition. Auslöser. Auswirkungen. Anti-Stress-Techniken", www.stresskongress.de