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Verschiedene Konzepte für gesund leben

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Verschiedene Konzepte von Gesundheit

Verschiedene Ansätze für Gesundheit bzw. gesund leben:

Gesundheit und Weltgesundheitsorganisation (WHO)

  • Die Gesundheitsdefinition der WHO (1948):

„Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen.“ („Health is a state of complete physical, mental and social well-being and not merely the absence of disease or infirmity.“)

“Gesundheit ist ein Zustand völligen psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen. Sich des bestmöglichen Gesundheitszustandes zu erfreuen ist ein Grundrecht jedes Menschen, ohne Unterschied der Rasse, der Religion, der politischen Überzeugung, der wirtschaftlichen oder sozialen Stellung.”

  • Die Weiterentwickelte Gesundheits-Definition der WHO im Nachgang zur Ottawa Charta (1987):

Darin wird Gesundheit als Mittel zur Bewältigung des täglichen Lebens und nicht als Ziel des Lebens angesehen. “Gesundheit ist die Fähigkeit und die Motivation, ein wirtschaftlich und sozial aktives Leben zu führen”.

Gesundheit und Philosophie: Friedrich Nietzsche

„Gesundheit ist dasjenige Maß an Krankheit, das es mir noch erlaubt, meinen wesentlichen Beschäftigungen nachzugehen.“

Gesundheit und Soziologie: Talcott Parsons

Gesundheit ist eine funktionale Voraussetzung von Gesellschaft. Oder: „Gesundheit ist ein Zustand optimaler Leistungsfähigkeit eines Individuums, für die wirksame Erfüllung der Rollen und Aufgaben für die es sozialisiert worden ist.“

Gesundheit und Gesundheits-Soziologie: Klaus Hurrelmann

 „Zustand des objektiven und subjektiven Befindens einer Person, der gegeben ist, wenn diese Person sich in den physischen, psychischen und sozialen Bereichen ihrer Entwicklung im Einklang mit den eigenen Möglichkeiten und Zielvorstellungen und den jeweils gegebenen äußeren Lebensbedingungen befindet.“

Klaus Hurrelmann: Gesundheitssoziologie. Juventa, Weinheim 2010;

Richter, Matthias / Hurrelmann, Klaus (Hrsg.): Soziologie von Gesundheit und Krankheit. Springer VS, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-11009-3

   

Gesundheit und Wissenschaft

Immer mehr Phänomene werden zu Krankheiten erklärt und die Frage „gesund oder ungesund“ wird zur moralischen Leitfrage.

Die Autoren behandeln viele verschiedene Perspektiven des Themas Gesundheit.

Wie wurde Gesundheit zur Wissenschaft?

Wie hängen soziale und gesundheitliche Ungleichheit zusammen?

immer mehr Phänomene werden zu Krankheiten erklärt

die Frage „gesund oder ungesund“ wird zur moralischen Leitfrage.

Welche Auswirkungen haben Normen und Werte auf unser Verständnis von Gesundheit?

Wie beeinflussen unsere Vorstellung von Zweigeschlechtlichkeit die Wahrnehmung von Gesundheit und Körperempfinden?

Gesundheit und Salutogenese: Aaron Antonovsky

Der Sozialmediziner Aaron Antonovsky (1923–1994), der den Denkansatz der Saluto­genese geprägt hat, definierte Gesundheit nicht als einen Zustand, sondern als stetigen Prozess zwischen den Polen Gesundheit und Krankheit.

Gesundheit und Arbeit bzw. Wirtschaftsunternehmen: Bernhard Badura

Der Gesundheitswissenschaftler und Soziologe Bernhard Badura, der das Betriebliche Gesundheitsmanagement in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten mitgeprägt hat, definiert Gesundheit in Anlehnung an die WHO-Definition als “nicht nur etwas objektiv Feststellbares, sondern auch etwas subjektiv Erlebtes”.

Badura definiert Gesundheit des weiteren: “Gesundheit ist eine Fähigkeit zur Problemlösung und Gefühlsregulierung, durch die ein positives seelisches und körperliches Befinden – insbesondere ein positives Selbstwertgefühl – und ein unterstützendes Netzwerk sozialer Beziehungen erhalten oder wieder hergestellt wird.”

Gesundheit und Betriebliche Gesundheitsförderung: Talcott Parsons 

„Gesundheit ist ein Zustand optimaler Leistungsfähigkeit eines Individuums, für die wirksame Erfüllung der Rollen und Aufgaben für die es sozialisiert (Sozialisation = Einordnungsprozess in die Gesellschaft, Normen- und Werteübernahme) worden ist.“

Gesundheit und Arbeitsschutz

Im Arbeitsschutz hat die Definition von Gesundheit große praktische Relevanz für die Gefährdungsbeurteilung, bei der physische, psychische und soziale Gefährdungs- und Schutzfaktoren bzw. Ressourcen in die Erhebung einzubeziehen sind.

  

Bedeutungen von Gesundheit: als geistig ausgeglichen und emotional harmonisch empfundener, in körperlicher und vor allem praktischer Hinsicht als ausreichend kraftvoll erlebter Allgemeinzustand voller Arbeits- oder Leistungsfähigkeit und damit uneingeschränkter Handlungsfähigkeit.

Verschiedene Gesundheitsmodelle

Gesundheitsmodelle betrachten unterschiedliche Perspektiven und Sichtweisen der Gesundheit und auch der Krankheit.  Nachstehende wissenschaftliche Erklärungsansätze von Gesundheit und Krankheit lassen sich unterscheiden:

  1. einseitiger (disziplingebundener) Ansatz
  2. mehrseitiger Ansatz
  3. integrativer Ansatz

1.  Einseitige Erklärungsmodelle

Bei den disziplingebundenen Erklärungsmodellen werden das biomedizinische, das psychologische und das soziologische Erklärungsmodell differenziert.

1.1. Biomedizinisches Modell

Hier steht der menschliche Körper, der als biologischer Organismus verstanden wird, im Mittelpunkt. Die Krankheit wird auf ein körperliches Geschehen reduziert bzw. als Störung der normalen Organfunktion gesehen, die behandelt werden muss. Die Psyche ist vom körperlichen Geschehen abgetrennt, da sie für das Krankheitsgeschehen nicht von Bedeutung ist.
Unter Gesundheit versteht dieses Modell das Funktionieren aller Organe und Prozesse im Organismus. Das Modell hat eine pathogenetische Ausrichtung (im Mittelpunkt steht die Krankheitsentstehung) und orientiert sich an wissenschaftlich gesichertem Wissen. Ist beispielweise der Blutdruck eines Menschen erhöht, wird dieser therapiert, um den Kranken wieder gesund zu machen.

1.2 Psychologisches Modell

Psychische Erkrankungen, die angeboren oder in der frühen Kindheit erworben werden, stehen im Mittelpunkt dieses Modells. Durch ein Ungleichgewicht zwischen Bedürfnissen und deren Befriedigung kann Frustration entstehen. Ein Mensch kann dadurch psychisch auffällig werden und auch körperliche Symptome entwickeln (psychosomatische Störungen). Die Fähigkeit eines Menschen, mit dem Tod von Familienangehörigen umgehen zu können, entscheidet über Gesundheit und Krankheit. Passiert keine Trauerarbeit, kann dieser Konflikt nicht verarbeitet werden und der Mensch wird krank.

1.3 Soziologisches Modell

Im soziologischen Modell stehen die Lebensverhältnisse eines Menschen im Mittelpunkt. Leidet ein
Mensch unter Problemen im sozialen Bereich (Verlust des Arbeitsplatzes …), können Krankheiten entstehen. Soziale, kulturelle, ökonomische und ökologische Bedingungsfaktoren bilden die individuelle Umgebung eines Menschen. Dazu gehören beispielsweise die Familienstruktur, der Freundeskreis, die Arbeitsbedingungen, die soziale Zugehörigkeit. Kommt es aufgrund dieser Bedingungsfaktoren zu einer Störung, so wird der Mensch krank. Diese Störung kann direkt, z.B. durch Inhalation von giftigen Dämpfen amArbeitsplatz, oder indirekt, z.B. Alkoholabhängigkeit als Folge einer Langzeitarbeitslosigkeit, sein.

2. Mehrseitiger Erklärungsansatz

2.1. Bio-psycho-soziales Modell

Das von George L. Engel (* 1913 in New York, + 1999) im Jahr 1977 in Science beschriebene Bio-psycho-soziale-Modell betrachtet den Menschen als leib-seelische Ganzheit, bei der körperliche und psychische Vorgänge untrennbar miteinander und mit den Beziehungen verbunden sind, in die jedes menschliche Wesen von Geburt an eingebettet ist. Es umfasst drei Dimensionen:

(1) Die biomedizinische, in welcher Krankheiten in ihrer körperlichen Dimension beschrieben werden, indem von außen beobachtbare, objektive pathologische Befunde und Funktionsstörungen erhoben werden. Der Körper wird als Maschine gesehen, der Arzt als Techniker.

(2) Die psychologische Dimension beschreibt Krankheit aus der subjektiven und individuellen Innensicht des leidenden Menschen mit seinen Gefühlen, Gedanken und seinem Verhalten, speziell auch mit seinem subjektiven Krankheitsmodell, d.h. der Vorstellung, die er sich selbst von der Entstehung seiner Krankheit und deren Heilung macht.

(3) Die öko-soziale Dimension sieht den Menschen in seinen Beziehungen zur Umwelt, sieht Krankheit als das Ergebnis einer mangelnden und krank machenden Passung zwischen Person und Umwelt.

(4) Die vierte transpersonal-spirituell-religiöse Dimension betrachtet den Menschen in seinem subjektiven Gefühl des Eingebettet Seins in das große Ganze, in seiner Bezogenheit auf etwas, was größer ist als er, was über ihn und seine Person hinaus weist. Das Bio-psycho-soziale Modell sieht das Individuum auch in seinem biographischen Geworden-sein, auf dem Hintergrund seiner Lern- und Beziehungsgeschichte. Durch einen beidäugigen Blick auf den Menschen werden gleichsam mit dem einen Auge seine Probleme und Konflikte, mit dem anderen seine Fähigkeiten und Ressourcen gesehen.

Quelle: http://burnoutundachtsamkeit.at/menschenbild/bio-psycho-soziales-modell/

Bio-psycho-soziales Modell: Wegen der parallelen Verschaltung der Systemebenen ist es nicht so bedeutsam, auf welcher Ebene oder an welchem Ort eine Störung generiert oder augenscheinlich wird, sondern welchen Schaden diese auf der jeweiligen Systemebene, aber auch auf den unter- oder übergeordneten Systemen zu bewirken imstande ist. So gesehen muss Gesundheit in jeder Sekunde des Lebens „geschaffen“ werden.

Im biopsychosozialen Modell bedeutet Gesundheit: die ausreichende Kompetenz des Systems „Mensch“, beliebige Störungen auf beliebigen Systemebenen selbstregulativ zu bewältigen. Nicht das Fehlen von pathogenen Keimen, wie Viren, Bakterien, etc., oder das Nichtvorhandensein von Störungen und Auffälligkeiten auf der psycho-sozialen Ebene bedeuten demnach Gesundheit, sondern die Fähigkeit, diese pathogenen Faktoren ausreichend wirksam zu kontrollieren.

Im biopsychosozialen Modell stellt sich Krankheit dann ein: wenn der Organismus die selbstregulative Kompetenz zur Bewältigung von auftretenden Störungen auf beliebigen Ebenen des Systems „Mensch“ nicht ausreichend zur Verfügung stellen kann und relevante Regelkreise für die Funktionstüchtigkeit des Individuums überfordert sind bzw. ausfallen.

Das biopsychosoziale Modell beschreibt also die Natur als eine hierarchische Ordnung von Systemen. Jedes Niveau in dieser Hierarchie repräsentiert ein organisiertes dynamisches System (oder „Ganzheit“) und jedes System weist Qualitäten und Beziehungen auf, die für dieses Organisationsniveau typisch sind. Nichts existiert isoliert, alle Ebenen der Organisation sind verbunden, sodass eine Änderung auf einer Ebene im Prinzip auch eine Änderung in den angrenzenden Systemebenen bewirken kann. Der Mensch – seine physische Erscheinung sowie sein Erleben und Verhalten – wird als ein Ganzes gesehen. Der Mensch ist einerseits aus Subsystemen (Organen) zusammengesetzt und gleichzeitig dem Organ namens „Nervensystem“ und auch anderen Organsystemen übergeordnet. Der zentrale Begriff ist hier die Emergenz, also das Hervorbringen von Phänomenen, die auf der jeweils darunter liegenden Systemebene nicht vorhanden sind und damit dort auch nicht als Erklärungsgrundlagen zur Verfügung stehen. Oder anders formuliert: Die größten Anstrengungen auf neurologischer oder biochemischer Ebene werden es nicht schaffen, die Erlebens-und Verhaltensphänomene aufzuklären – und zwar aus prinzipiellen Gründen, da das jeweils höher liegende System Phänomene produziert, die auf der darunter liegenden Ebene noch gar nicht existieren. Ein psychologisches Konstrukt wie etwa „Selbstunsicherheit“ oder „Hilfsbereitschaft“ werden wir auf biologischer Ebene vergeblich suchen. Was wir dort davon finden, sind vielfältige nervöse, humorale bzw. biochemische Erregungsmuster, die ohne Kenntnis der übergeordneten Funktion in ihrer psychologischen Bedeutung nicht zu verstehen sind.

Quelle: Wissenschaftliche Grundzüge eines ganzheitlichen Verständnisses von Krankheit

Die interdisziplinären Erklärungsmodelle, wie das Modell der Salutogenese und das Risikofaktorenmodell, bilden die Grundlage der Gesundheitsförderung und der Krankheitsprävention.

2.2. Salutogenese

Bereits Anfang der 1970er Jahre kreierte Aaron Antonovsky, ein amerikanisch-israelischer Soziologe, als Gegenpol zur Pathogenese die Salutogenese.
– „Salut“ steht für Gesundheit, Wohlbefinden oder auch Glück.
– „Pathos“ steht für Leiden, Sucht und Krankheit.
– „Genese“ steht für Entstehung.
Salutogenese beschäftigt sich mit der Entstehung von Gesundheit!
Bei der Auswertung der Forschungsergebnisse einer Studie über die Anpassung von Frauen an die Wechseljahre, machte Antonovsky eine unerwartete Entdeckung. In dieser Studie wurden zwei Gruppen von Frauen bezüglich ihrer emotionalen Befindlichkeit verglichen. Eine Gruppe von Frauen waren Überlebende von nationalsozialistischen Konzentrationslagern. Die andere Gruppe hatte keine derartigen Traumata in der Biografie. Antonovsky stellte fest, dass in der Gruppe der KZ-Überlebenden immer noch fast 30
Prozent der Frauen als physisch und psychisch gesund galten! Daraufhin stellte sich Antonovsky die Frage:
Was machte es diesen Frauen möglich, trotz einer solch traumatisierenden Erfahrung noch „gesund“ zu sein? So formulierte er aus seinen Beobachtungen die zentralen Fragen „Wie entsteht Gesundheit?“ und „Warum bleiben Menschen gesund?“.
Gesundheit und Gesundheitsbildung

Die vier Eckpfeiler der Gesundheit – Salutogenese

Gesundheit ist kein definierbarer Zustand, sondern ein fließender Prozess, der von einem Kohärenzgefühl begleitet wird und die Gesundheitspotenziale von Ereignissen [Stressoren] nutzvoll umwandelt.
In den 70-iger Jahren prägte der US-amerikanische Professor für Medizinsoziologie und Vater der Salutogenese Aaron Antonovsky (1923-1994) den Ausdruck Salutogenese, die Entstehung (Genese) von Gesundheit. Es handelt sich um den Gegenbegriff zu Parthogenese (Entstehung von Krankheiten).


Drei Einflussfaktoren, die ein Kohärenzgefühl erzeugen
Forschung von Aaron Antonovsky

Die drei Grundvoraussetzungen für die Entstehung des gesundheitsförderlichen Kohärenzgefühls sind:

  1. Verstehbarkeit – die Fähigkeit, die Zusammenhänge des Lebens und der Umwelt zu verstehen
  2. Gestaltbarkeit – die Überzeugung, das eigene Leben und die Welt (mit)gestalten zu können
  3. Sinnhaftigkeit der Glaube an den Sinn des Lebens

Die Essenz von Gesundheit betrifft drei Lebensbereiche: 
Gesundheit ist die Folge von

  1. einer gelungenen Beziehung zu sich selbst
  2. einer gelungenen Beziehung zu den Mitwesen
  3. einer gelungenen Beziehung zu GottUrprinzip.

Während seiner Zeit am Applied Social Research Institute beschäftigte sich Aaron Antonovsky, mit Studien über Frauen, die in Mitteleuropa zwischen 1914 und 1923 geboren wurden. Einige von ihnen waren Überlebende aus Konzentrationslagern. Dabei fiel ihm auf, dass 29% der ehemals internierten Frauen sich trotz der extremen Stressoren, denen sie während ihres Lebens ausgesetzt waren, in einem guten mentalen Zustand sahen.  Wikipedia-Eintrag

Im Jahr 1970 wertete Aaron Antonovsky eine Erhebung über die Anpassungsfähigkeit von Frauen verschiedener ethnischer Gruppen an die Menopause aus. Eine Gruppe von Probandinnen war 1939 zwischen 16 und 25 Jahre alt gewesen und hatte sich zu dieser Zeit in einem nationalsozialistischen Konzentrationslager befunden. Ihr psychischer und körperlicher Gesundheitszustand wurde mit der einer Kontrollgruppe verglichen. Der Anteil der in ihrer Gesundheit nicht beeinträchtigten Frauen betrug in der Kontrollgruppe 51%, im Vergleich zu 29% der KZ-Überlebenden. Nicht der Unterschied an sich, sondern die Tatsache, dass in der Gruppe der KZ-Überlebenden 29% der Frauen trotz der unvorstellbaren Qualen eines Lagerlebens mit anschließendem Flüchtlingsdasein als (körperlich und psychisch) ‘gesund’ beurteilt wurden, war für ihn ein unerwartetes Ergebnis. (Wikipedia-Eintrag zum Stichwort Salutogenese)

  • Flussmetapher

Antonovsky stellt sein Konzept mit der Flussmetapher bildlich dar. Darin beschreibt er das Leben als gefährlichen Fluss, in dessen Strömungen, Stromschnellen und Strudel sich die Menschen in einem ständig bedrohten gesundheitlichen Zustand befinden. Aus pathogenetischer Sicht würde der Arzt mit seiner Medizin versuchen, wie ein Rettungsschwimmer den Ertrinkenden aus dem Strom zu retten.
Die Salutogenese hingegen ermöglicht den Menschen, besser schwimmen zu lernen. Menschen können deshalb gute Schwimmer werden, weil sie über geistig-seelische Fähigkeiten und Sinnorientierungen verfügen, um mit Herausforderungen, Problemen und Bedrohungen umgehen zu können. Dadurch können sie gesund bleiben bzw. sich wieder erholen.
So kann Gesundheitsvorsorge und Gesundheitsförderung als Schwimmtraining gesehen werden, das es den Menschen ermöglicht, im gefährlichen Lebensfluss gesund zu bestehen.
Wichtige Faktoren in der Salutogenese sind das Gesundheits-Krankheits-Kontinuum, Stressoren, Widerstandsressourcen und das Kohärenzgefühl.

  • Gesundheits-Krankheits-Kontinuum

Aus der salutogenetischen Sicht sind Gesundheit und Krankheit Zustände, die sich gegenseitig nicht ausschließen. „Völlige Gesundheit“ und „völlige Krankheit“ können aus Sicht der Salutogenese nicht erreicht werden. Gesundheit muss immer wieder von neuem aufgebaut bzw. erhalten werden.
Die Salutogenese hinterfragt also nicht, ob der Mensch gesund oder krank ist, sondern wie groß die Entfernung zu den beiden Polen (Gesundheit – Krankheit) ist. Innerhalb dieses Kontinuums haben soziale, persönliche und umweltbedingte Faktoren, die die Gesundheit entweder fördern oder belasten können,
einen wichtigen Einfluss auf den Gesundheitszustand eines Menschen.

  • Stressoren

Stressoren sind von innen oder außen kommende Anforderungen an den Organismus, die einen physiologischen Spannungszustand erzeugen. Die Bewältigung dieser Spannungszustände ist eine zentrale Aufgabe des Körpers. Gelingt dies gut, so hat das positive Auswirkungen auf den Organismus. Können Spannungszustände nicht bewältigt werden, entsteht eine belastende Situation. Stress an sich hat keine generell negative Auswirkung auf den Organismus. Erst im Zusammenspiel mit Krankheitserregern,
Schadstoffen und körperlichen Schwachstellen folgt eine negative Reaktion. Bei den Stressoren werden physikalische Stressoren (zB Waffengewalt, Hungersnot), biochemische Stressoren (zB Krankheitserreger, Gifte) und psychosoziale Stressoren unterschieden.

  • Widerstandsressourcen

Unter Widerstandsressourcen versteht Antonovsky individuelle (zB körperliche Faktoren, Bewältigungsstrategien), kognitive (zB Intelligenz), emotionale (zB Lebenseinstellung), soziale und kulturelle Faktoren (zB soziale Unterstützung, finanzielle Möglichkeiten, kulturelle Stabilität), die die Widerstandsfähigkeit eines Menschen erhöhen, und daher eine wichtige Ressource darstellen.
Diese Widerstandsressourcen prägen kontinuierlich die Lebenserfahrungen und ermöglichen es dem Menschen, Lebenserfahrungen zu machen, die das Kohärenzgefühl formen. Weiters wirken sie als zusätzliches Potential, das aktiviert werden kann, wenn es für die Bewältigung eines Spannungszustandes notwendig ist.

  • Kohärenzgefühl

Durch das Kohärenzgefühl, das sich über den gesamten Lebensverlauf eines Menschen entwickelt, werden die vorhandenen Ressourcen aktiviert und koordiniert.
Antonovsky beschreibt drei Komponenten des Kohärenzgefühls: Das Gefühl der

1. Verstehbarkeit:
Die Fähigkeit, Reize verarbeiten und einordnen zu können. Die Welt und das Selbst erscheinen nicht als schicksalhaft und unergründlich.
2. Handhabbarkeit / Bewältigbarkeit:
Die Fähigkeit, Probleme lösen zu können. Darunter versteht Antonovsky die Gewissheit, über Ressourcen und Hilfsquellen zu verfügen, um Herausforderungen, Probleme und Schwierigkeiten meistern zu können. Neben den eigenen Ressourcen können dazu auch Helfer oder höhere Mächte beitragen.
3. Sinnhaftigkeit:
Die Fähigkeit, das Leben als sinnvoll und gestaltbar empfinden zu können bzw. die Zuversicht dass auftretende Belastungen bewältigt werden können. Das Leben, die eigene Biographie, Ziele und Werte werden als sinnvoll, interessant und lebenswert erachtet. Daher lohnen sich Einsatz und Engagement, auch wenn nicht alle Wünsche und Ziele erreichbar sind.
Grundannahmen der Salutogenese sind:
• Gesundheit ist ein fließender Prozess, der aktiv erhalten wird.
• Gesundheit und Krankheit lassen sich nicht genau abgrenzen.
• Gesundheit ist NICHT die Norm.

2.3.  Risikofaktoren-Modell

Das Risikofaktorenmodell ist eine Erweiterung des biomedizinischen Modells mit einem pathogenetisch geprägten Forschungsansatz. In diesem Modell werden Krankheiten nicht zwingend durch eine Ursache, sondern durch multiple (vielfache) Risiken beeinflusst.
Der Grundgedanke dieses Modells ist, dass ein Faktor oder mehrere Faktoren (Risikofaktoren) das Risiko des Auftretens einer Krankheit erhöhen.
Risikofaktoren sind gesundheitlich bedenkliche Kennzeichen bzw. Folgen der Lebensführung. Man unterscheidet biologische, verhaltensbezogene, psychosoziale und umweltbedingte Risikofaktoren (zB Bewegungsmangel, unausgewogene Ernährung, Rauchen, Übergewicht…). Bestehen Risikofaktoren, erhöht sich das Krankheitsrisiko.
Grundlage des Risikofaktorenmodells ist die „Framingham-Studie“, die in den 1950iger Jahren durchgeführt wurde. Diese Studie untersuchte die Einflussfaktoren auf die Entstehung eines Herzinfarktes. Ab 1948 wurden 5.000 Bewohner des Ortes Framingham medizinisch untersucht und zu ihren Lebensgewohnheiten befragt. Bei diesen Untersuchungen wurden Zusammenhänge zwischen Risikofaktoren wie zB hohe Blutfettwerte, Rauchen, Bluthochdruck, Übergewicht, psychische Stressoren und dem Auftreten von
Herzerkrankungen, vor allem von Herzinfarkten festgestellt.
Die Ergebnisse dieser Studie bestätigten, dass eine Kombination von Faktoren das Risiko für das Auftreten einer Krankheit erhöht. Je mehr Risikofaktoren bestehen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, einen Herzinfarkt zu bekommen.
Das Risikofaktorenmodell liefert auch keine Erklärung, warum manche Menschen bei gleichen Risikofaktoren erkranken und andere nicht.

3. Ursache-Wirkungs-Ansatz

3.1. Neue Germanische Medizin (Dr. med. Mag. theol. Ryke Geerd Hamer)

Der deutsche Arzt Dr. G. Hamer entdeckte bahnbrechend die 5 biologischen Naturgesetze als Grundlage zum Verständnis von Gesundheit und Krankheit.

   
In diesem Werk werden über 500 Konfliktbeispiele und 65 anatomische Tafeln nach den Erkenntnissen von Hamer dargestellt.

3.2. Psycho-Somatik

Psychosomatik bezeichnet in der Medizin eine Betrachtungsweise und Krankheitslehre, in der die psychischen Fähigkeiten und Reaktionsweisen von Menschen in Gesundheit und Krankheit in ihrer Eigenart und Verflechtung mit körperlichen Vorgängen und sozialen Lebensbedingungen betrachtet werden.

Als Krankheitslehre berücksichtigt Psychosomatik psychische Einflüsse auf somatische (körperliche) Vorgänge. Die Ursprünge der Psychosomatik lassen sich bis an die Anfänge der Medizin zurückverfolgen.

  • In der Philosophiegeschichte gilt die Auseinandersetzung um das Leib-Seele-Problem seit der Antike als eine zentrale Frage.
  • „Ein fröhliches Herz bringt gute Besserung, aber ein zerschlagener Geist vertrocknet das Gebein.“ (Sprüche Salomos im Alten Testament / Spr. 17, 22; Elberfelder Bibel 1871)
  • Vielen Redewendungen des Alltags liegt dieser Zusammenhang zugrunde: Etwas liegt einem „schwer im Magen“, eine Sache geht einem „an die Nieren“, der Schreck „fährt einem in die Glieder“, jemandem ist eine „Laus über die Leber gelaufen“.
  • Als Wegbereiter der Psychosomatik in der Medizin gilt Georg Ernst Stahl.
  • Der Begriff Psychosomatik wurde 1818 von Johann Christian August Heinroth (1773–1843) geprägt.

3.3. Theo-Somatik

Von griech. theos = Gott abgeleitet, das heißt einer durch Gott belebten Körperlichkeit des Menschen. Bisher vorliegende Forschungsergebnisse verdichten immer mehr die uralte Weisheit,  daß die an sich leblose biochemische „Maschine“ des menschlichen Körpers unter dem Einfluß Gottes oder des Geistes steht, damit er belebt wird und funktionieren kann.

Theo-Somatische oder Bewußtseins-Medizin

   Viel zu lange hat die Medizin ignoriert, dass der Mensch mehr ist als sein Körper. Heilung kann nur geschehen, wenn Geist und Seele mit einbezogen werden.
Bewusstseinsmedizin: Was können wir vom psychogenen Tod für die Selbstheilung lernen?


Bewusstseinsmedizin ermöglicht wirkliche Gesundheitsproblem-Ursachen besser zu finden und zum Teil auch selbst zu korrigieren (→ Beispiel: MFT).

Bewusstseinsmedizin (akademie-bewusstseinsmedizin.de)

  • dient der Integration von Körper, Seele und Geist
  • hilft dem Anwender schnell hinter die Kulissen zu schauen und die wirksamen Hintergründe zu erkennen
  • vermittelt einfache und extrem wirksame Methoden der Resonanzbildung (die einfachsten Ansätze sind oft die besten)
  • hilft in Zusammenhängen zu denken und die RICHTIGEN Fragen zu stellen
  • hilft beim Klären, Bereinigen, Erfüllen und Versöhnen von Verstrickungen und Abhängigkeiten
  • hilft dem Anwender bei der Überwindung von Nichterkennen und Anhaftungen
  • hilft das isolierte somatopsychische Bild um die mentale und spirituelle Ebene zu erweitern
  • unterstützt den Anwender bei der Wiederanbindung zu all seinen Bewusstseinsebenen
  • hilft die durch Prägung und Konditionierung erfahrenen Einschränkungen zu überwinden
  • hilft dem Anwender durch gezielte Veränderung seiner ANSICHTEN und WAHRNEHMUNGEN seine Probleme zu erkennen und zu lösen
  • hilft dem Anwender wieder Regisseur in seinem Leben zu werden
  • wird mittels Mind-Matter Interface (MMI) durch fokussierte Intention und das therapeutische Ritual energetisch reguliert

Bewußtseinsmedizin-Methoden

  1. Geistheilung
  2. MFT (EFT) Mentalfeld-Therapie nach Dr. D. Klinghardt u.a.
  3. Quantenheilung energetische Methoden
  4. Matrix Inform Quantenheilung mit der Zwei-Punkt-Methode
  5. Familienstellen nach Hellinger
  6. Die heilenden Video Transmissionen von Karma Singh
  7. CH’I-Systemik®- Energetische Regulations- und Bewusstseinsmedizin Schwingungsharmonisierung auf allen Ebenen des Seins

3.4. Radionik

Radionik ist Geistheilung, die durch ein Gerät unterstützt wird. Die Radionik ermöglicht die Analyse und die Behandlung (Harmonisierung) eines Systems: Pflanzen, Tiere, Menschen, Menschen-Gruppen (Ehepaare, Familien, Parteien, Nationen), aber auch Häuser, Unternehmen, Orte u.a. Radionik ist eine Methode zur Diagnose und Balancierung von Disharmonien in feinstofflichen Feldern und Qualitäten

Die Radionik ist ein seit etwas 100 Jahren bewährtes, instrumentelles, ganzheitliches Diagnose- und Therapie-Verfahren. Die geistigen Ursprünge finden wir in der  alten Chinesischen Medizin, im Ayurveda, bei HippokratesParacelsus u.a.

Sie geht davon aus,

  • dass ALLES in unserer Welt Energie ist,
  • daß alle Ebenen des Seins von feinstofflichen Energiefeldern durchdrungen und umgeben sind,
  • dass demzufolge alles miteinander verbunden ist.

Radionik behandelt demzufolge immer den “ganzen” Menschen, das ganze System “Mensch”. Jede Krankheit, jedes Symptom wird immer im Zusammenhang mit dem ganzen Wesen betrachtet und behandelt.

Radionik wird erklärt mit den neuesten Erkenntnissen der Quantenphysik, der Chaostheorie, dem Dimensionsmodell nach Burkhart Heim und den “morphischen Feldern” von Rupert Sheldrake. Mit dem heute dominierenden, veralteten Schulwissen über Physik, Biologie und Medizin kann man die Radionik nicht verstehen.

Radionik basiert auf der mathematisch-technisch realisierten Fähigkeit der übersinnlichen Wahrnehmung, also auf einer höheren Bewusstseinsebene als in unserem normalen Tagesbewußtein.
Da alle Störungen, Krankheiten, Unfälle, Schwierigkeiten usw. zunächst auf der geistig-energetischen Ebene entstehen, können diese schon radionisch erfasst werden, bevor sie sich in der Materie manifestiert haben.
Durch falsche Ernährung, Stress, Umweltbelastungen, Elektrosmog und tiefgehende Erlebnisse (Traumata) wird das Energiefeld z.B. eines Menschen oder eines Tieres geschwächt. Das Energiesystem kann auf Dauer diesen Belastungen nicht standhalten und der mehrdimensionale Organismus von Geist-Seele-Körper gerät aus dem Gleichgewicht, auf der physischen Ebene werden Krankheiten mit Symptomen manifestiert.

Heilung geschieht von selbst: Ein Mediziner entschlüsselt den geheimen Gesundheitscode unseres Körpers 

Renée Bonanomi:

    

Mehrdimensionale Konzepte

1. Hierarchische Multi-Regulation (Dr. Dr. Peter Schneider) 

Der Hierarchische Multi-Regulation (HMR) von Peter Schneider liegt das holostische Weltbild zugrunde, womit der gottähnliche Mensch ungetrennter Teil eines größeren Ganzen ist.

Nach der HMR erfolgt Heilung durch gleichzeitige Therapie auf mehreren Daseinsebenen. HMR ist gleichzeitige, vernetzte Einwirkung auf das komplexe System Mensch durch möglichst viele  signifikante Einflußfaktoren (Regulatoren). Der Erfolg einer ganzheitlichen Regulation hängt ab

  • von der Anzahl und der Bedeutung der einzelnen Regulatoren für das Gesamtsystem,
  • von der Wewchselbeziehung der einzelnen Regulatoren untereinander,
  • von der Höhe der Ebene, auf eine Regulation erfolgt (je höher desto größer der Regulationserfolg)

Die gleichzeitige Existenz auf mehreren Ebenen benötigt der Mensch, um seiner schöpferischen Tätigkeit auf der Erde nachkommen zu können. Ein solche Tätigkeit erfolgt auf den Ebenen immer von oben nach unten.

Eine holographische Therapie erfolgt entsprechend der schöpferischen Fähigkeiten auf den Existenzebenen hierarchisch von oben nach unten, indem bevorzugt die den jeweiligen Ebenen zugeordneten Regulationsfaktoren eingesetzt werden.

Bei der Diagnose von Erkrankungen ist somit stets die Ebene der Blockade und der Krankheitsentstehung zu beachten. Nur eine Therapie auf der gleichen Ebene oder den darüber liegenden Ebenen ist wirklich effektiv und kann zu einer Heilung führen. (Dr. Dr. Schneider)

2. Fünf Ebenen-Modell (Dr. Klinghardt)

Das hermetische Gesundheits-Konzept

Vom hermetischen Standpunkt aus ist die Gesundheit als eine vollkommene Harmonie der im Körper arbeitenden Kräfte in bezug auf die Grundeigenschaften der Elemente zu betrachten.
Es muß nicht gerade eine so starke Disharmonie der Elemente vorherrschen, daß eine sichtbare Wirkung ausgelöst wird, die man Krankheit nennt.
Denn Disharmonie bereits in Form einer Erkrankung ist schon eine wesentliche Störung in der Arbeitsstätte der Elemente im Körper. ( Franz Bardon: Der Weg zum wahren Adepten. Ein Lehrgang in zehn Stufen Theorie und Praxis, S. 12)

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