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Alternative Behandungsmethoden
Alternative Heilmethoden sind in Deutschland Frauensache. Eine repräsentative Umfrage der GfK Marktforschung an 1100 Personen zwischen 8 und 69 Jahren belegt: 73 Prozent der Bundesbürgerinnen vertrauen ihre Gesundheit regelmäßig Naturheilverfahren an. Bei den Männern sind es „nur“ 54 Prozent. Der Grund für ihr Vertrauen liegt darin, dass sie sich von der Alternativmedizin als Ganzes erfasst fühlen.
Als komplexe Einheit zwischen Körper, Geist und Seele: Sie doktert nicht nur an Symptomen herum, sondern behandelt eine Krankheit als Notfall des gesamten Menschen. Und sie ist traditionell bewährt, natürlich und risikoarm. Laut GfK-Umfrage haben es den Frauen zehn natürliche Heilverfahren besonders angetan. VITAL sagt wie sie wirken, wem sie helfen, was sie kosten. Der namhafte Klagenfurter Komplementär-Medziner Dr. Marijan Einspieler bewertet ihren therapeutischen Nutzen.
1. AKUPUNKTUR
Der Pikser mit bestechendem Therapie-Erfolg
Die Akupunktur (lat.: „acus“ = Nadel, „pungere“ = stechen) ist eine alte Methode der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Nach ihrer Lehre beruhen die meisten Krankheiten auf Störungen des harmonischen Fließens der Lebensenergie Qi auf den sogenannten Meridianen. Der Einstich von Edelstahl-Einwegnadeln in insgesamt mehr als 700 Akupunkturpunkte setzt eine Reihe von Reaktionen des Körpers frei: Z. B. bildet er morphinartige Wirkstoffe und Transmitter-Substanzen an den Schaltstellen zwischen Nerven- oder Muskelzellen, blockiert Schmerzleitungen zum Gehirn oder powert die Durchblutung und Produktion von Abwehrzellen hoch.
HILFT BEI: Migräne, Kopf-, Rücken- Gelenkschmerzen, Erschöpfung, Burnout, Allergien, Asthma, Verdauungs-, Regelproblemen, psychosomatischen Erkrankungen, Raucherentwöhnung.
KOSTEN: 40 Minuten kosten ca. 40 Euro. Die gesetzlichen Kassen zahlen bei chronischen Schmerzen in der Lendenwirbelsäule, Kniegelenksarthrose.
BEWERTUNG DES EXPERTEN: Die Wirkung der Akupunktur ist unbestritten, alle renommierten Studien kommen zu positiven Therapie-Ergebnissen. Sie ist der westlichen schulmedizinischen Standardtherapie von ihrer Langzeitwirksamkeit her deutlich überlegen. Die Akupunktur erzielt Heilerfolge von bis zu 80 Prozent. Sie wirkt, in der Triade der Gesundheit, sowohl auf Körper, Biochemie und Psyche. Sie ist eine umfassende, nahezu nebenwirkungsfreie Therapie.
MEHR INFOS: Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur, Tel. 0 89/7 10 05 11, www.daegfa.de
VOR- UND NACHTEILE:
+ Die Akupunktur bietet eine sehr gute Kosten-Nutzen-Relation. Und sie ist für alle Patienten – bis auf Kinder unter 14 und Schwangere im ersten Trimester – geeignet.
– Direkt nach der Therapie können Müdigkeit, Kreislaufprobleme, Blutungen an der Einstichstelle, Nadelschmerzen oder eine Erstverschlimmerung auftreten.
2. HYPNOTHERAPIE
In Trance zu gesundem Bewusstsein
Hypnose soll die Seele heilen und wird als psychotherapeutisches Verfahren bei seelischen, emotionalen und Verhaltensstörungen eingesetzt. Der Therapeut versetzt den Patienten durch Suggestionen in einen tranceähnlichen Bewusstseinszustand. Dabei werden bei ihm Verstand, Logik und Vernunft gedimmt, Gefühle, Konzentration und Erinnerungsvermögen hochgefahren. Das Besondere: Die Trancezustände werden mit therapeutischen tiefenpsychologischen Gesprächen kombiniert.
HILFT BEI: Angststörungen, Depressionen, psychosomatischen Erkrankungen, Raucherentwöhnung, Reizdarm und Reizmagen, Tinnitus, Migräne, Asthma, Bluthochdruck, Neurodermitis, Schlafproblemen, Stottern, Zwängen.
KOSTEN: 80 bis 120 Euro pro 50 Minuten. Die gesetzlichen Krankenkassen erstatten die Kosten nur in Ausnahmefällen und auf Antrag.
BEWERTUNG DES EXPERTEN: Die Hypnotherapie ist seit Mitte des letzten Jahrhunderts ein in vielen medizinischen und therapeutischen Bereichen bewährtes, wissenschaftlich fundiertes Verfahren. Vor allem zur Behandlung und Unterstützung von psychischen und psychosomatischen Krankheiten. Die Methode ist kein Placebo oder etwa mit einfachen Entspannungsmethoden zu vergleichen. Ihr Vorteil: Der Patient ist der Therapie nicht willenlos ausgesetzt, sondern er entscheidet selbst, was er will. Er ist bei Bewusstsein und zu jedem Zeitpunkt in der Lage, die Therapie zu unterbrechen.
MEHR INFOS: Deutsche Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie, Tel. 0 25 41/88 07 60, www.hypnose-dgh.de
VOR- UND NACHTEILE:
+ Hypnose kann den Patienten auf positive Gefühle umpolen, ohne seine Persönlichkeit zu verändern.
– Menschen mit ausgeprägten Psychosen und Wahnvorstellungen können in eine schwere Krise geraten. Ebenso Epileptiker und zur Hysterie neigende Menschen. Für Kinder unter dem fünften Lebensjahr ist die Hypnotherapie nicht geeignet.
3. BACH-BLÜTEN-THERAPIE
Pflanzen-Essenz entspannt ganz sanft die Seele
Der englische Arzt Edward Bach (1886–1936) entwickelte die nach ihm benannte Therapieform in den 1930er Jahren. Sie beruht auf der Vorstellung, dass körperliche Erkrankungen wie Kopfschmerzen oder Schlafstörungen durch Charakterschwächen wie Stolz oder Habgier ausgelöst werden. Für Bach gab es 38 negative Seelenzustände und die dazugehörigen körperlichen Beschwerden, die durch die Einnahme von 38 speziellen Blütenessenzen gebessert werden können. Bach-Blüten-Konzentrate sind wässrige Auszüge aus Blüten wild wachsender Pflanzen und Bäume.
HILFT BEI: Erschöpfung, Überlastung, Nervosität und Unruhe, nervösen Magen-Darm-Beschwerden, Schlafproblemen und Verspannungen.
KOSTEN: Ein 10-ml-Fläschchen mit Bach-Blüten-Tropfen kostet ca. 12 Euro. Die Krankenkassen zahlen nicht.
BEWERTUNG DES EXPERTEN: Die Seele wird in die Heilung miteinbezogen, der Mensch als Ganzes behandelt, nicht nur ein Symptom oder eine isolierte Krankheit therapiert. Bach-Blüten sind deshalb als eine sehr gute, sichere Methode anzusehen, die ihren Ansatz in der Triade „Körper-Geist-Seele“ findet. Sie bieten dem Menschen so die Möglichkeit, nach „innen“ zu sehen. Fehlt dieser ganzheitliche Denkansatz, besteht die Gefahr, dass bei ernsthaften Erkrankungen eine notwendige schulmedizinische Behandlung versäumt wird.
MEHR INFOS: Institut für Bach-Blüten-Therapie, Tel. 0 40/43 25 77 10, www.bach-blueten-therapie.de
VOR- UND NACHTEILE:
+ Einfache Handhabung. Ihre Wirkung entfalten die Bach-Blüten auch, wenn der Patient nicht an sie glaubt.
– Die Mittel enthalten Alkohol. Sie sind deshalb bedenklich für Kinder und Schwangere. Durch „Rescue- Tropfen“, die für Akutfälle gedacht sind, könnten ernste Krankheiten übersehen und verschleppt werden.
4. FUSSREFLEXZONEN-MASSAGE
Leichter Druck lässt die Energie fließen
Als manuelle Therapieform wird die Fußreflexzonen-Massage von den meisten Schulmedizinern schon längst anerkannt. Die Reiztherapie basiert darauf, dass alle Organe und Strukturen des Körpers bestimmten Bereichen, den sogenannten Reflexpunkten, an den Füßen zugeordnet werden. Bei einem gesunden Menschen strömt die Lebensenergie ungehindert durch diese Bereiche. Ist der Mensch krank, gerät der Energiefluss ins Stocken. Die Massage löst solche Stauungen und Blockaden auf. Die Körperenergie wird harmonisiert, Selbstheilungskräfte gefördert, die Blutzirkulation angeregt, das Nervensystem stimuliert. Die Beschwerden verschwinden.
HILFT BEI: Verspannungen, Migräne, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Rückenschmerzen, Rheuma, Arthritis, PMS, Wechseljahrsbeschwerden, funktionellen Magen-Darm-Störungen, Galleproblemen, Erschöpfung.
KOSTEN: 30 Minuten kosten ca. 20 Euro. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten nicht.
BEWERTUNG DES EXPERTEN: Das Besondere an der Fußreflexzonen-Therapie ist die Möglichkeit der Selbstmassage. Sie ist leicht zu lernen und bringt in Stresssituationen schnelle Hilfe. Dabei gilt als oberstes Prinzip, dass eine Selbstmassage nur dann anzuwenden ist, wenn man sich ausreichend über die verschiedenen Reflexpunkte informiert hat. Denn obwohl die Fußreflexzonen-Massage eine gesunde Regulationstherapie ist, kann sie den Körper in unerwünschte Richtungen beeinflussen.
MEHR INFOS: Bund Deutscher Heilpraktiker, Tel. 0 25 81/61 55-0, www.bdh-online.de
VOR- UND NACHTEILE:
+ Eine Top-Tiefenentspannung und eine effektive Vorbeugung von Krankheiten.
– Die Massage kann zu starken Schmerzen in den Füßen führen. Sie kann Schweißausbrüche, eine rege Blasen- und Darmtätigkeit, eine stärkere Periode, vorzeitige Wehen, einen Kreislaufkollaps auslösen. Nichts für Menschen mit Fußproblemen, Venenleiden, einem fiebrigen Infekt.
5. PHYTOTHERAPIE
Fit mit der Heilkraft der Pflanzenmedizin
Die Phytotherapie (griech. „phyton“ = Pflanze, „therapeia“ = Pflege) behandelt Beschwerden mit Heilkräuter-Wirkstoffen aus Frischpflanzen, getrockneten Pflanzenteilen (Drogen) oder Extrakten. „Phytos“ werden z. B. als Zusätze für Umschläge, Bäder, Inhalationen, als Einreibungen in Salben und Ölen angewendet, als Tees getrunken oder in Form von Säften oder Dragees eingenommen.
HILFT BEI: funktionellen und psychosomatischen Befindlichkeitsstörungen wie nervösen Schlafproblemen oder Magenschmerzen, leichteren Beschwerden wie einfachen Harnwegsinfekten, Verspannungen etc., chronischen Erkrankungen wie Rheuma oder Herz- Kreislauf-Leiden. Vor allem zur Unterstützung einer schulmedizinischen Behandlung. Ideale Stütztherapie zur Vorbeugung z. B. von Erkrankungen an Leber, Niere, Lunge oder Herz.
KOSTEN: Einen Ginkgo-Tee gibt es schon ab ca. 4 Euro. „Phytos“ sind alle nicht verschreibungspflichtig und deshalb von der Erstattung durch die Kassen ausgeschlossen. Ausnahme: Pflanzenmedizin, die bei bestimmten Erkrankungen zum Therapiestandard gehört. Z. B. ein standardisierter Johanniskraut-Extrakt bei leichten Depressionen.
BEWERTUNG DES EXPERTEN: Die Phytotherapie ist eine sehr gute und effektive Therapiewahl. Sie kann bei verschiedenen Krankheitsbildern vorbeugend, lindernd oder heilend wirken. Die Inhaltsstoffe der Pflanzen werden heute mit wissenschaftlichen Methoden analysiert und auf ihre Wirksamkeit hin geprüft. Aber die Forschung zeigt, dass Heilpflanzen nur in ihrer Gesamtheit die beste Wirkung entfalten.
MEHR INFOS: Gesellschaft für Phytotherapie, Tel. 02 21/4 20 19 15, www.phytotherapy.org
VOR- UND NACHTEILE:
+ Standardisierte „Phytos“ (Apotheke) mit einer garantierten Menge des Hauptwirkstoffs helfen effektiv und nebenwirkungsarm.
– Einige Phytopharmaka können aber auch Nebenwirkungen haben: von allergischen Reaktionen bis hin zu Vergiftungen. Besondere Vorsicht gilt bei der Anwendung von ätherischen Ölen bei Kleinkindern.
6. FELDENKRAIS-THERAPIE
In der Bewegung liegt die Kraft
Die Feldenkrais-Therapie wurde nach ihrem Erfinder benannt, dem in Russland geborenen jüdischen Physiker und Judo-Lehrer Moshé Feldenkrais (1904–1984). Sie ist eine pädagogische Bewegungstherapie, bei der die eigene Körperwahrnehmung bei jedem Schritt bewusster gemacht wird. Der Anwender erwirbt neue körperliche – und auch geistige – Fähigkeiten. Besonders Haltungs- und Bewegungsstörungen lassen sich mit Feldenkrais gut behandeln. Die Übungen werden in Zeitlupe und bewusst ausgeführt. So lange, bis sie mühelos und selbstverständlich „fließen“. Ohne überflüssigen und für den Bewegungsapparat ungesunden Kraftaufwand. Wie beim Tai-Chi, das bei deutschen Frauen übrigens genauso beliebt ist wie Feldenkrais.
HILFT BEI: Haltungsschäden, Rückenschmerzen, Nervenleiden, Verspannungen, Problemen mit der Halswirbelsäule, chronischen Schmerzen, vielen Problemen am Bewegungsapparat wie z. B. „Tennisarm“ oder Zerrung.
KOSTEN: Ca. 12 Euro pro Stunde in der Gruppe, 50 bis 80 Euro pro Einzelstunde. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen nur in Ausnahmefällen – bei ärztlicher Verordnung und wenn Standardtherapien nicht geholfen haben.
BEWERTUNG DES EXPERTEN: Unter der Anleitung eines professionellen Therapeuten wird eine Vielzahl von möglichen Variationen eines Bewegungsablaufs geübt, um bei Schmerzen und Bewegungseinschränkungen einen neuen Umgang mit sich selbst zu finden. Und um sich z. B. das Leben mit einer körperlichen Einschränkung dauerhaft zu erleichtern.
MEHR INFOS: Feldenkrais- Gilde Deutschland, Tel. 0 89/52 31 01 71, www.feldenkrais.de
VOR- UND NACHTEILE:
+ Die leichten Übungen lassen sich ohne Anstrengung und Schmerzen durchführen. Deshalb ist die Methode für jedes Lebensalter, für jede orthopädische Bewegungseinschränkung geeignet.
– Da Feldenkrais auch einen psychischen Effekt hat, ist es für labile Menschen nicht zu empfehlen. Kein Ersatz für eine Psychotherapie.
7. SCHÜSSLER-SALZE
Sanfte Hilfe ohne Chemie
Ursache vieler Leiden ist vor allem ein gestörter Zellstoffwechsel, in dem bestimmte Mineralsalze fehlen. Zwölf spezielle Heilsalze stimulieren den Zellstoffwechsel, gleichen etwaige Verteilungsstörungen von lebensnotwendigenSalzen aus und regen zudem die Selbstheilungskräfte des Körpers an. Infos: Biochemischer Bund Deutschlands e. V., Tel. 0 21 33/7 20 03, www.biochemie-online.de
HILFT BEI: Migräne, Kopf-, Rücken- Gelenkschmerzen, Erschöpfung, Unruhe, Allergien, Stress, Verdauungs-, Regelproblemen, psychosomatischen Erkrankungen und vielen anderen Symptomen.
KOSTEN: Eine Packung eines Schüssler Salzes kostet in der Regel zwischen fünf und 10 Euro. Je nachdem gegen welche Beschwerden die Salze angewendet werden, müssen auch mehrere Produkte kombiniert werden. Einen Überblick über die beliebtesten Kuren mit Schüssler Salzen findet ihr hier >>
MEHR INFOS: Deutsche Homöopathie-Union, Tel. 0800 1012289-01 , www.dhu.de
VOR- UND NACHTEILE:
+ Sanfte Methoder der Naturheilkunde, die ohne chemische Komponenten auskommt. Die Schüssler Salze basieren auf körpereigenen Stoffen und können deswegen ohne Risiken eingenommen werden.
– Wie bei der Homöopathie auch ist die Wirkung von Schüssler Salzen medizinisch nicht nachgewiesen.
8. HOMÖOPATHIE
Gleiches mit Gleichem heilen
Ihr wichtigstes Prinzip ist „Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt“. Ein Krankheitszustand kann also durch ein Mittel gebessert werden, das bei Gesunden ähnliche Symptome wie bei der Krankheit hervorruft. Das Gift der Biene etwa wird gegen bienenstichähnliche Symptome wie Schwellungen eingesetzt. Homöopathische Medikamente aktivieren die Selbstregulationskräfte des Körpers durch feinste Heilreize für das Abwehrsystem.
HILFT BEI: Erkältung, Unruhe, Verspannungen, Schmerzen, Sonnenbrand, Übelkeit, Kopfschmerzen, Allergien, Magen- und Darmbeschwerden, Verbrennungen, Zahn- und Regelschmerzen sowie bei Muskelkrämpfen
KOSTEN: Wer sich für eine homöopathische Behandlung durch einen Heilpraktiker entscheidet, zahlt in der Regel zwischen 120 und 180€ fur das Erstanamnesegespräch. Einige Krankenkassen übernehmen die Kosten für Heilpraktiker und homöopathische Mittel bereits teilweise oder ganz.
MEHR INFOS: Deutsche Homöopathie-Union, Tel. 0800 1012289-01, www.dhu.de
VOR- UND NACHTEILE:
+ natürliche und sanfte Heilmethode, die komplett pflanzlich ist und sowohl für Erwachsene als auch für Kinder geeignet ist. Der ganzheitliche Ansatz ermöglicht nicht nur eine Behandlung der körperlichen, sondern auch der phsychischen Symptome einer Krankheit. Außerdem gibt es mittlerweile immer mehr Krankenkassen, die eine homöopathische Behandlung unterstützen.
– bislang konnte in Studien keine hunderprozentige Wirksamkeit nachgewiesen werden. Da die Mittel aber alle pflanzlich sind, können sie dem Körper auch nicht schaden.
9. ATEMTHERAPIE
Zug um Zug mehr Sauerstoff und Energie
Die Atemtherapie hilft, durch sanfte Übungen einen natürlichen und ausgeglichenen Atemrhythmus zu finden. Die Atmung wird deutlich tiefer, verbessert die Lungenfunktion und steigert die körperliche Leistungsfähigkeit. Die Atemtherapie beruhigt aber auch Herzschlag und Psyche, aktiviert die Selbstheilungskräfte des Körpers und entspannt die Muskulatur. Und sie ist ein perfekter Stress-Helfer, nimmt Ängste, die durch Überforderung entstehen.
HILFT BEI: Asthma, chronischen Atembeschwerden, Stress, Erschöpfung, Schlafstörungen, Migräne, chronischen Schmerzen, seelischen Verstimmungen, nervösen Herz-Kreislauf-Beschwerden.
KOSTEN: In der Gruppe pro Stunde ca. 10 bis 15 Euro, pro Einzelstunde ca. 55 Euro. Wird die Atemtherapie im Rahmen einer Behandlung oder Reha-Maßnahme vom Arzt verschrieben, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen in der Regel die Kosten.
BEWERTUNG DES EXPERTEN: Viele Menschen haben durch ständigen Stress die natürliche Atmung regelrecht verlernt. Sie atmen überwiegend über den Brustkorb und vernachlässigen die Zwerchfell- bzw. Bauchatmung. Atmung ist nach ganzheitlichem Behandlungsansatz nicht nur Gas-, sondern auch Energieaustausch. In diesem Sinne werden wir durch die Therapie zu einem „wachen Beobachter“ unserer Atmung. Nach indischer Philosophie und Gesundheitslehre ist es erst dann möglich, gesund zu bleiben oder zu werden.
MEHR INFOS: Arbeits- und Forschungsgemeinschaft für Atempflege, Tel. 0 30/3 95 38 60, www.afa-atem.de
VOR- UND NACHTEILE:
+ Ist sehr leicht zu erlernen. Kann unkompliziert und schnell aus jeder Stresssituation des Alltags herausführen.
– Menschen mit psychischen Erkrankungen wie Zwängen, Angststörung oder Depressionen können in eine akute seelische Krise geraten. Sie sollten Atemübungen nur beim Psychotherapeuten machen.
10. AROMATHERAPIE
Heilsame Düfte für Körper und Seele
Bei der Aromatherapie werden ätherische Pflanzenöle gezielt zur Behandlung inhaliert, eingenommen oder als Massageöl aufgetragen. Die therapeutische Wirkung ihrer Duftimpulse ist mittlerweile wissenschaftlich belegt. Besonders bei Zitronen-, Orangen-, Pfefferminz-, Vanille-, Neroli- und Lavendelöl.
HILFT BEI: Stimmungsschwankungen, Nervosität, Erkältung, Erschöpfung, Schlafproblemen, PMS, Wechseljahrsbeschwerden, Stress, Atemwegserkrankungen, Kopfschmerzen.
KOSTEN: Ein 10-ml-Fläschchen Aromaöl gibt es ab ca. 3 Euro. Die Krankenkassen zahlen nicht.
BEWERTUNG DES EXPERTEN: Die Duftimpulse der ätherischen Öle stimulieren tatsächlich verschiedene Gehirnareale wie das limbische System, das für Gefühle zuständig ist, und die Kleinhirnrinde. Sie beeinflussen so Körperfunktionen und die Hormonproduktion. Im Vergleich zu synthetischen Substanzen arbeiten ätherische Öle mit und nicht gegen den Körper. Kontrollierte klinische Studien belegen den positiven Effekt der Aromatherapie und verweisen auf ihren nebenwirkungsarmen Einsatz als ergänzende Therapie bei unterschiedlichsten Störungen.
MEHR INFOS: Forum Essenzia – Aromatherapie und Aromapflege, Tel. 0 89/7 14 53 91, www.forum-essenzia.com
VOR- UND NACHTEILE:
+ Ein wirksamer „Erst- Helfer“ für die Selbstmedikation. Aber nur, wenn die Öle 100 Prozent naturrein sind (siehe Etikett!).
– Unverdünnt aufgetragen, können Aromaöle zu Hautreizungen und Allergien führen. Besonders bei Babys und Kleinkindern. Epileptiker und Asthmatiker können einen Anfall bekommen.