Wahrheit heilt! Rudolf Steiner und die Wahrheit hinter den Weltvorgängen
Die Art des menschlichen Denkens wird in der heutigen Zeit wenig beachtet. Man denkt eben und weiß nicht, daß es sehr große Unterschiede gibt im Umgang mit dem eigenen Denken. Außerdem verläßt man sich gern auf seinen Computer, ohne zu ahnen, daß der gar nicht denken kann. Er kann dem Menschen nur Material zum Denken bereitstellen. Aber denken muß der Mensch, das kann ihm kein Gerät abnehmen. In der heutigen Kultur findet hauptsächlich das einfache Lern- und Wiederholungsdenken Anwendung, welches zwar Kombinationen herstellen kann, jedoch nicht zu wirklich eigenen Ideen fähig ist. Schöpferisch, intuitiv wird das Denken erst, wenn man es in gewissem Umfang schult, wie dies in den hier angebotenen Grund- und Aufbaukursen geschieht.
Die Wahrheit ist in der heutigen Welt sehr stark umkämpft. Immer mehr Menschen erkennen, daß Sie in massivster Weise über die Weltvorgänge und – Zusammen-hänge getäuscht wurden und fragen sich, wie dies geschehen konnte. Warum haben wir nicht bemerkt, daß unser gesamtes Weltbild in sehr viel größerem Maße eine Lüge ist, als wir gewillt sind anzunehmen? Der Grund liegt in der „Technik“ des Denkens. Das heute übliche Verstandesdenken ist nicht in der Lage, festzustellen, ob die Gedanken, die wir bewegen, wahr sind oder nicht. Wir müssen also zu einem anderen Umgang mit dem Denken kommen, wenn wir den Anforderungen unserer Zeit entsprechen wollen. Darauf wies Rudolf Steiner schon vor hundert Jahren hin. Er sagte, daß die Menschheitsentwicklung nur in einem guten Sinne verlaufen könne, wenn die Menschen ihre Art zu denken ändern würden. Anzustreben sei ein Denken, welches produktiv ist, indem es immer wieder neu erkennt, anstatt die Dinge aus erlerntem Wissen ober gemachter Erfahrung zu bestimmen.
Ein schöpferisches und wahrheitsfähiges Denken ist möglich und zur Bewältigung der Gegenwarts- und Zukunftsaufgaben unbedingt erforderlich. Wer sich nicht um ein solches bemüht, wird der Fremdbestimmung erliegen und auf ein individuelles Dasein verzichten müssen. Das Erfassen der spirituellen Wissenschaft, welche die Wissenschaft der Zukunft sein wird, ist nur mit dem im dargestellten Sinne erweiterten Denken möglich. Aber erst durch die Aufnahme der Erkenntnisse dieser anthroposophischen Wissenschaft findet der Mensch seinen eigenen Daseinsgrund zusammen mit dem Sinn des Lebens und dem Sinn der Welt. Und erst wer diese erfaßt hat, kann sein Leben bewußt sinnvoll gestalten und sich konstruktiv in der Welt betätigen.
Die Methode der Begriffsbildung dient der Verlebendigung des Denkens und kommt in allen Kursen der Denkschule zu Anwendung. Denn eine Folge des heute üblichen Denkens ist der fortschreitende Verlust der Begriffsinhalte. Die Menschen benutzen Worte, ohne deren Bedeutung genauer zu kennen, was unweigerlich Mißverständnisse, Unverstand und Fehlverhalten sowie eine allgemeine Verunsicherung zur Folge hat. In den hier angebotenen Kursen werden stets die Bedeutungen der zentralen Begriffe der Texte, an denen gearbeitet wird, von den Teilnehmern gemeinsam erarbeitet, bevor die Texte studiert werden. Dies führt fast immer zu einem wohltuenden Konsens unter den Teilnehmern und vermeidet streitartige Diskussionen. Hat man erst einmal erlebt, daß Begriffe Weltbestandteile sind und nicht menschliche Erfindungen, so beginnt das tiefere Verstehen des Denkens. Damit aber ist ein Fundament geschaffen, von dem aus die Welt und damit auch der Mensch verstanden werden kann. Alles in Allem ist die Begriffsbildung ein Werkzeug zur Reinigung und Vertiefung des Denkens, zur Konsolidierung der Persönlichkeit und ein hoch wirksames Mittel der sozialen Verständigung.